114
Geschichte des Mittelalters.
Reg. 1336
Bis 1359.
1389.
Reg. 1389
bis 1103.
Schlacht
bcinikopolis
1396.
Tamerlan.
1122 bis
1151.
10 Novbr.
1111.
Schlacht
bei Koffowa
1118.
Reg 1151
bis 1180.
Fallvonkon-
stantinopcl.
strengste Zucht und wie die Spahi an unbedingten Gehorsam gewöhnt
war, gab der osmanischen Kriegsmacht ein entschiedenes Uebergewicht
über die abendländische Lehenmiliz, deren Anführer sich weder von Kaiser
noch von König befehlen ließen, wenn es ihnen nicht gerade gefiel. Schon
Murad I. vernichtete 1363 ein Heer Ungarn, Serben und Walachen
an der Ma rizza und zerstörte das emporstrebende serbische Reich,
welches unter Stephan Duschan von Jllyrien bis Makedonien und
Thessalien reichte. Bei Kossowa auf dem Amselfelde schlug Murad
1389 das Heer der Serben und Bulgaren, wurde aber nach der Schlacht
in seinem Zelte von einem Serben Milo sch erstochen. Sein Sohn
Bajasid Dschilderin (d. h. Wetterstrahl) unterwarf die Donau-
fürstenthümer und besiegte am 28. September 1396 bei Nikopolis ein
100.000 Mann starkes Kreuzheer, das aus Franzosen, Deutschen und
Ungarn bestand; 20,000 Christen wurden in der Schlacht getödtet,
10.000 den folgenden Tag auf Befehl des Sultans geköpft, der über
seinen Verlust, welcher 60,000 Mann betragen haben soll, wüthend war.
§ 342. Schon damals wäre Konstantinopel gefallen, wenn
nicht der Mongole Tim ur, der Beherrscher Dschagatais (Turkestans),
sich gegen Vorderasien gewendet hätte, nachdem er alles Land zwischen
Indus, Orus und Euphrat erobert und theilweise ausgemordet hatte.
Er besiegte 1402 bei Ancyra den Sultan Bajasid und nahm ihn
gefangen (derselbe starb in der Gefangenschaft 1403), erstürmte Da-
maskus und Smyrna, kehrte aber in das innere Asien zurück und
starb 1404, worauf sein großes Reich zerfiel. Daher war es möglich,
daß die Osmanen nach zwei Decennien so furchtbar als je dastanden;
Murad Ii. bestürmte Konstantinopel, schlug und tödtete bei Warna den
König Ladislaus von Polen und Ungarn, bei Kossowa 1448 den
Ungarn Hunyad, und nur der albanesische Fürst Georg Kastriota
(Skanderbeg) schlug alle seine Angriffe siegreich zurück.
§ 343. Murads Ii. Sohn und Nachfolger Mohammed Ii. er-
mordete seine Brüder, unterwarf die aufgestandenen Vasallenfürsten in
Asien und rückte 1453 mit 200,000 Mann vor Konstantinopel.
Vergebens rief Konstantin Xi. das christliche Europa um Hilfe an.
Nur Genua lieferte einige Schiffe und etwa 500 Mann; die Bewoh-
ner der Hauptstadt waren unkriegerisch und viel zu habsüchtig, als daß
sie dem Kaiser die Mittel gegeben hätten ein Soldheer zu werben,
daher etwa 9000 Mann die Mauern Konstantinopels gegen einen zwan-
zigmal stärkeren fanatischen und kriegskundigen Feind zu vertheidigen
hatten. Am 6. April begann der Sultan die Belagerung und griff
die Mauern mit beweglichen Thürmen und dem andern Sturmzeug
des Alterthums an, während ungeheure Kanonen mehrzentrige Steine
schleuderten. Er bemächtigte sich bald des Hafens und griff die Stadt
auch von dieser Seite an; am 50. Tage der Belagerung stürzte ein
Theil der Mauer ein und am 53., am 29. Mai 1453, nahm der Sultan die
Stadt mit Sturm. Er hatte sich die Häuser Vorbehalten, daher wurden
sie nicht verbrannt, das bewegliche Gut und die Einwohner überließ er
den Soldaten, doch kaufte er viele Gefangene selbst los, weil er in
seiner Hauptstadt Künstler und Handwerker brauchte; daher gestattete
den Griechen unter einigen Beschränkungen die Ausübung ihres
er
Kultus und gab ihnen bürgerliche Rechte.
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Extrahierte Personennamen: Stephan_Duschan Milo Ladislaus Kossowa Georg_Kastriota Mohammed Konstantin_Xi
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Makedonien Thessalien Nikopolis Ungarn Smyrna Konstantinopel Polen Ungarn Asien Konstantinopel Europa Genua
Die Zeit der Kreuzzüge.
73
Bergwerksregal (der Harz lieferte damals noch ausschließlich das deut-
sche Silber); 5) aus dem Schutzgelde der Juden. Ueberdies mußten bei
Heerzügen der Kaiser und sein unmittelbares Gefolge, wo sie durchzogen,
auf gemeine Kosten verpflegt werden; auch hatte das Heer das Recht Gras
und Holz zu nehmen, wo wuchs, ausnahmsweise auch andere Lebensbe-
dürfnisse. Aus diesem Soldatenrecht erklärt sich die Wuth der Italiener über
die Römerzüge, zumal die Deutschen keineswegs bloß Gras und Holz, son-
dern auch Fleisch und Wein für unentbehrliche Lebensbedürfnisse ansahen.
Erster Zug nach Italien (1154—1155).
8 215. Im Jahr 1154 zog Friedrich nach Rom, wohin Papst
Adrian Iv. ihn rief; denn die Römer wollten damals die Republik
wieder Herstellen und wurden dabei von Arnold von Brescia ge- Arnolv von
leitet, der dem Klerus verbot eine weltliche Gewalt zu üben und Grund- Erescia.
besitz zu erwerben. Sie ließen den Kaiser einziehen und den Papst
ihn krönen, dann folgte aber ein Aufstand, den sie mit einer blutigen
Niederlage büßten; Arnold von Brescia wurde von dem Kaiser ge-
fangen , dem Papste übergeben und als ein Feind der geistlichen und
weltlichen Obrigkeit hingerichtet.
Auf diesem Römerzuge schon begann der Kaiser den Kampf gegen
Mailand und die verbündeten lombardischen Städte. Diese waren seit
Heinrich Iv. gewohnt sich selbst zu regieren, waren reich durch Gewerbe
und Handel und von einer außerordentlich zahlreichen streitbaren Bürger-
schaft bewohnt. Venedig, Genua und Pisa waren Seemächte, deren
Verkehr durch die Kreuzzüge ungemein gewann; unter den Binnenstädten
war Mailand die mächtigste, denn es musterte 40,000 bewaffnete
Bürger, aber auch Pavia, Kremona, Verona, Brescia, Ber-
gamo rc. waren reich an Volk und Gut. Doch konnten diese Städte
sich zu keinem dauernden Bund vereinigen, sondern lagen mit einander
oft im Streite. Pavia, die alte longobardische Königsstadt, wollte nicht
hinter Mailand zurückstehen, Mailand aber behandelte die schwächeren
Städte, die sich ihm nicht unterordnen wollten, z. B. Komo und Lodi,
mit grausamem Uebermuthe. Bürger von Lodi riefen den Schutz des
Kaisers an, die Mailänder aber verhöhnten die Boten des Kaisers und
zerrissen sein Schreiben. Damals war jedoch das Heer desselben zu
einer Belagerung der Stadt zu schwach, dafür verheerte er aber ihr
Gebiet und erstürmte einige Kastelle.
§ 216. Nach seiner Rückkehr (1156) ehelichte er die Erbtochter
des Grafen Raynald von Burgund und gab Heinrich dem Löwen
das Herzogthum Bayern zurück, indem er den Babenberger
Heinrich mit einigen bayerischen Bezirken und durch die Erhebung
der Markgrafschaft Oesterreich zu einem Herzogthume ent-
schädigte. Das Jahr darauf zwang er den Polenherzog Boleslaw 1157.
mit Waffengewalt zur Huldigung und erhob den böhmischen Herzog
Wladislaw zum Lohne seiner treuen Dienste zum Könige.
8 217. Im folgenden Jahre (1158) führte er ein gewaltiges Mailand er-
Reichsheer nach Oberitalien, umlagerte Mailand und zwang es zur °bert 1158.
Ergebung auf Gnade und Ungnade. Dann wurde auf einem großen
Reichstage auf den ronkalischen Feldern (bei Piacenza) fest-
gestellt, was dem Kaiser in der Lombardei gebühre: Heeresfolge und
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Adrian_Iv Arnold_von_Brescia Erescia Arnold_von_Brescia Heinrich_Iv Heinrich Lodi Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Boleslaw Wladislaw
Die Reformation außerhalb Deutschland.
39
die Irländer haßten die Engländer als Eindringlinge seit Jahrhunder-
ten, sie blieben Katholiken, während die irischen Engländer die könig-
liche Reformation annahmen, daher wurde der Rassenkrieg zu-
gleich ein Religionskrieg und Irland zum Lande der Verzweif-
lung, wo der Krieg nur von Verschwörungen, Mord und Mordbrenne-
rei abgelöst wurde; damals wurde in Irland auf die katholischen
Priester wie auf wilde Thiere Jagd gemacht und dieselben getödtet,
wo sie von Engländern getroffen wurden.
Die Reformation in Schottland. Maria Stuarts Untergang.
§ 99. Elisabeth schürte in Schottland die Flamme des Bürger-
und Religionökriegs. Die Reformation fand hier aus denselben Ur-
sachen wie anderwärts großen Anklang, die Regentin, Maria Stuarts
Mutter, hielt sie aber sowie die im Namen des Evangeliums von
Adeligen unternommenen Aufstände mit Gewalt nieder, wobei sie von
französischen Hilsstruppen unterstützt wurde. Von 1559 —1561 ge-
wannen die Reformierten jedoch nach einem erbitterten Kampfe, wäh-
rend dessen die Regentin starb, die Oberhand; ihr Anführer war John Der Refor-
Knor, persönlicher Freund Kalvins, der mit seiner „Kongregation
Christi" besonders gegen die Klöster wüthete, allen Kirchenschmuck ver-
nichtete und durch das schottische Parlament die kalvinische Kirchen-
ordnung einführte, den „römischen Götzendienst" (die Messe) bei hoher
Strafe, den dritten Rückfall bei Todesstrafe verbot. Der räuberische,
an periodische Empörungen gewöhnte Adel, der sich für seine Dienste
den größten Theil der Klostergüter geben ließ, rief 1562 die 18jährige
Maria Stuart auf den schottischen Thron. Sie kam, weigerte sich
aber wiederholt den von ihrer Base Elisabeth verlangten Verzicht auf
die englische Krone zu leisten und zog sich dadurch deren Feindschaft
zu. Maria ehlichte den ihr verwandten Lord Darnley, lebte aber 1565.
mit demselben nicht glücklich und war ohnehin für Knor und dessen
Fanatiker ein Gegenstand des Hasses und Argwohns. Sie selbst gab
jedoch ihren Feinden die gefährlichsten Waffen in die Hand; am 10. Fe-
bruar 1566 wurde Darnley in einem Landhause bei Edinburgh
in die Lust gesprengt, der Thäter, ein Graf Bothwell, entführte die
Königin im April auf sein Schloß und heirathete die Gefangene den
folgenden Monat. Dadurch erschien sie als Mitschuldige Bothwells,
der Adel empörte sich, setzte die Königin auf das Inselschloß des Loch-
leven gefangen und ihren Halbbruder Murray als Regenten ein.
Maria wurde zwar befreit, ihr Heer aber bei Langside geschlagen, 1568.
sie selbst zur Flucht nach England genöthigt.
8 100. So kam sie in die Gewalt ihrer Feindin Elisabeth,
welche sie verhaften und streng bewachen, jedoch anständig behandeln ließ;
zum Unglücke empörten sich mehrere Lords gegen Elisabeth, proklamier-
ten die katholische Religion und Maria als Königin von England; sie
büßten dafür auf dem Schaffote wie die Verschwörer, welche Elisabeths
Leben bedrohten. Es geschah dies zur Zeit der wüthenden Religions-
kriege in Frankreich und in den Niederlanden, als die Guisen und Phi-
lipp von Spanien sich zur Vernichtung der Neugläubigen verbündet
hatten, daher wurde, als 1585 die Verschwörung des Schotten Ba-
bington gegen Elisabeths Leben das protestantische Volk mit Grimm
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Extrahierte Personennamen: Maria_Stuarts Maria Elisabeth Maria_Stuarts Maria John_Der_Refor-
Knor Maria_Stuart Maria Maria Maria Darnley Darnley Murray Maria Maria Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Irland Irland Schottland Schottland Bürger- Edinburgh England England Frankreich Niederlanden Spanien
6
Geschichte der neueren Zeit.
Fürsten überall die Wege verlegten, und als er selbst tödtlich verwun-
det wurde, übergab die Besatzung die Burg, so daß der Ritter als Ge-
7^Mai" fanöcnct starb.
Der Äaucrnkrieg (1524—1525).
§ 14. Gefährlicher als Sickingens ritterlicher Handstreich war die
Bauernrevolution, die vom Oberrhein bis Thüringen
und Sachsen reichte. Die Mehrzahl der deutschen Bauern war mit
Abgaben und Diensten verschiedener Art schwer belastet und mußte
vielfach von adeligen Herren und deren Knechten dieselbe Behandlung
erdulden, welche vor 200 Jahren die Bauern in der Schweiz zum
Aufstande getrieben hatte. Schon vor dem Auftreten Luthers gährte
es unter den Bauern, besonders in Schwaben, in sehr bedenklicher
Weise. Als sie aber erst von der Predigt der „evangelischen Freiheit"
hörten, glaubten sie auch ihre Zeit gekommen und verlangten Freiheit von
der Leibeigenschaft und anderen Lasten und beriefen sich zu ihrer Recht-
fertigung auf das Wort Gottes. Sie gingen jedoch in ihren Forderun-
gen immer weiter, so daß an eine gütliche Vereinbarung fast in keiner
Gegend mehr zu denken war, und auch die zwischen Bauern mit Herren
und Städten anfangs abgeschlossenen Verträge gewöhnlich von den
Bauern selbst zuerst gebrochen wurden. Die Bauern blieben daher sich
selbst überlassen, da auch die Bürger (mit Ausnahme von wenigen und
unbedeutenden Städten), die sonst den geistlichen und weltlichen Herren
nicht eben hold waren, sich von ihnen abwandten oder ihnen, wie be-
sonders mehrere Reichsstädte thaten, mit Stückkugeln Antwort gaben.
§ 15. Die Bauern selbst waren unter sich nicht einig und ihre
Heerhaufen, die sich zwischen dem Rheine und dem Lech, am Neckar,
Sommer in Franken und Thüringen umhertrieben, gehorchten weder den An-
führern, die sie aus ihrer Mitte wählten (G. Metzler, Jäcklin
Rohrbach, Salb, Bermeter rc.), noch den entlaufenen Mönchen
und Geistlichen, die sich ihnen zugesellten; auch eine Art Bundes-
Die zwölf bries, die berühmten zwölf Artikel, welche die Forderungen der Ober-
Artikcl. Nutzer aussprachen, wurde nicht allgemein anerkannt, so daß der Tag
zu Heilbronn, wo die Anführer von der Abschaffung aller geistlichen
und weltlichen Territorialherrschaft und der Aufrichtung einer einheit-
lichen Reichsregierung durch den Kaiser verhandelten, ohne allen Erfolg
blieb.
§ 16. Im Frühjahr 1525 schwärmten die Bauern in großen Heer-
haufen im Elsaß, am Oberrhein, in Oberschwaben, am Neckar, in
Franken und Thüringen, plünderten und verbrannten Klöster und
Schlösser und schmausten aus dem Vorrathe der Speicher und Keller.
Unterdessen hatten sich aber auch die Fürsten gerüstet; der Feldherr des
schwäbischen Bundes, Truchseß Georg von Waldburg, zersprengte
oder vernichtete die ungeordneten Schaaren bei Elchingen und Leip-
heim, bei Böblingen den „Hellen Haufen", der am 16. April
Weinsberg erobert und alle gefangenen Adeligen sammt deren Knech-
ten getödtet hatte, siegte bei Königshofen und Würzburg (Aprilbis
Juni); nicht besser ging es den Aufgestandenen in der Rheinpfalz;
im Elsaß sowie in Lothringen ließ sie der Herzog Anton zu Tau-
senden niedermetzeln.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_von_Waldburg Anton
130
Geschichte der alten Welt.
dienste verpflichtet) zu stellen, die an den strengsten militärischen Gehor-
sam gewöhnt waren und sich in Bewaffnung und Fechtart von den
Griechen wenig unterschieden.
Sechstes Äapitcl.
Die römische Republik.
Ihre Ledrängniß (509—496 v. Ehr.).
Die Kon- § 375. Rom war setzt eine aristokratische Republik, an
suln. Spitze zwei von den Centuriatkomitien gewählte patricische Kon-
suln, zuerst auch penelores und suäioss genannt, standen. Sie übten die
königliche Gewalt in ihrem ganzen Umfange (nur die königlichen Opfer
verrichtete fortan ein von dem Kollegium der Pontifices gewählter rex
sacriiiculus, d. h. Opferkönig, dem keine bürgerliche Gewalt zukam),
hatten sedoch die äußerlichen Abzeichen derselben nicht vollständig, näm-
lich nur zwölf Liktoren, Purpursaum an dem Obergewande und mußten
wie andere Bürger in der Stadt zu Fuße gehen; überdies dauerte ihr
Amt nur ein Jahr und sie waren nach Ablauf desselben verantwortlich.
Die Plebejer hatten durch die Revolution kein einziges Recht gewon-
nen, nur von dem konsisciertcn königlichen Grundbesitze erhielten die
ärmeren gleichsam als Belohnung Loose von sieben Juchart (das römische
jugerum war = 28,000 römische jzfuß), sie strebten aber von dieser
Zeit an nach größerer Freiheit.
§ 376. Tarquinius, der entflohene König, gab seine Sache so schnell
nicht verloren, zumal er in Rom selbst eine starke Partei für sich hatte;
die Verschwörung sedoch, die junge Adelige gegen die Republik un-
terhielten, wurde entdeckt und blutig bestraft, wobei der eine Konsul,
M. Junius Brutus, selbst seine schuldigen Söhne nicht verschonte.
Tarquinius gewann hierauf Vesi und Tarquinii für sich; in der
Schlacht Schlacht beim Walde Ar sia durchrannten sich Brutus und Ar uns, ein
6ei™J®aitc Sohn des Tarquinius, gegenseitig mit den Speeren, kein Heer gewann
1 ta' den Sieg, doch kehrten die Etrusker am Morgen nach der Schlacht in
ihre Städte zurück.
Porsena be- § 377. Bald darauf zog der König Porsena von Klusium gegen
sicgt dik Rö- Rom, nahm das Janiculum weg und es fehlte nicht viel, so wäre er
met‘ mit den fliehenden Römern über die Tiberbrücke in die Stadt einge-
drungen. Er zwang sie sedoch durch Hunger zur Uebergabe und die
Römer mußten alles Land jenseits der Tiber abtreten, die Waffen ab-
liefern und Geiseln geben. Spater wollten sie freilich von einer solchen
Demüthigung nichts mehr wissen und ließen den Porsena durch die
Kühnheit, mit welcher Mucius Skävola einen Mordversuch gegen
ihn wagte, und den heroischen Trotz nach dem Mißlingen so erschüttert
werden, daß er ihnen gegen Abtretung des den Vesentern abgenomme-
nen Landstriches gerne Frieden gewährte und zuletzt noch ihr bester
Freund wurde. In der That aber verdankten sie ihre Befreiung von
der Herrschaft des klusinischen Königs, der den Tarquinius nicht wieder
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Innere Zustände und Untergang der römischen Republik. 157
Uebung und hatten die „nobiles" aller Stände vom Gemeinlande mög-
lichst viel okkupiert, sondern sie kauften auch die kleinen Bauerngüter in
Italien auf, und ließ sich der Kleinbauer durch hohe Preise nicht
ködern, so verbitterten sie ihm durch Gewaltthatigkeiten und Quälereien
aller Art das Leben in ihrer Nachbarschaft so lange, bis er endlich los-
schlug. So gingen die ehemaligen kleinen Güter, auf denen sich ple-
bejische Familien ehrlich nährten, in den großen Herrengütern auf, deren
Umfang nach Meilen berechnet wurde Oatifundia). Die Herren ließen
dieselben aber nicht durch Pächter oder Taglöhner anbauen, sondern
durch Sklaven, die nachts in einem unterirdischen Zwinger einge-Die Sklave»,
sperrt schliefen, am Tage auf dem Felde arbeiteten, zum Theil in Ket-
ten und immer von der Riemenpeitsche oder der schrecklichen Geißel
bedroht, denn diese späteren Römer übertrafen an schonungsloser Härte
selbst die westindischen Plantagenbesitzer des vorigen Jahrhunderts. Mit
der Zeit verwandelten die Herren viel Ackerland in Weide, weil die
Viehzucht mehr eintrug, seitdem Sicilien und Afrika römische Provin-
zen waren und die Spekulation von dorther wohlfeileres Korn auf den
römischen Markt lieferte.
§ 473. Auch in der Stadt nahm die Zahl der Sklaven über-
mäßig zu; denn der vornehme Römer hielt sich Sklaven nicht allein zur
Verrichtung der niedrigen und gewöhnlichen Arbeiten, sondern auch die
meisten Handwerker und Künstler, Verwalter, Schreiber, Vorleser,
Köche waren Sklaven, zuletzt selbst die Lehrer und Erzieher der
Kinder. Diese »gebildeten" Sklaven (ordinarii) waren in der Regel
griechische Asiaten und trugen nicht wenig zur Sittenverderbniß in
Rom bei; diese ging von den höheren Ständen (nodiles, optimates)
aus, welche mit der feinen griechischen Bildung auch die griechisch-
orientalische Genußsucht und Leichtfertigkeit aufnahmen und mit römi-
scher Energie hegten. Das gemeine Volk verfiel der Entsittlichung um
so schneller, je mehr die Stadt der Sammelplatz der Landbürger wurde,
die ihren Boden freiwillig oder gezwungen verkauften, und je mehr die
Bürgerschaft durch die freigelassenen Sklaven zunahm.
§ 474. Daß durch das Ueberhandnehmen der armen, theilweise
verdorbenen, stets aber unzufriedenen Volksmenge in der Stadt für
die Republik eine große Gefahr erwachsen müsse, sahen manche hochge-
stellte Männer ein, am meisten aber nahm es sich Tiberius Graccchus Tibcnus
zu Herzen, welcher der vornehmen plebejischen Familie der Sempronier Graccchus.
augehörte und durch seine Mutter Kornelia ein Enkel des ältern
Scipio war. Er glaubte, das einzige Heilmittel sei die Wiederher-
stellung des licinischen Ackergesetzeö, daher ließ er sich zumi33v.chr.
Volkstribunen wählen und schlug als Gesetz vor: 1) Das gesammte
okkupierte Gemeinland wird eingezogen, jedoch behält der bisherige In-
haber 500 Jucharte und weitere 250 für jeden herangewachsenen Sohn,
ferner wird er auch für Verbesserungen, Gebäulichkeiten re. entschädigt.
2) Das eingezogene Gemeinland wird in Stücken von 30 Jucharteu unter
römische Bürger oder italische Bundesgenossen vertheilt, welche diesen
Grundbesitz weder veräußern noch verpachten dürfen und von demselben
jährlich einen mäßigen Zins an die Staatskasse entrichten. 3) Eine
Kommission von drei Männern besorgt die Einziehung und Austheiluug
des Gemeinlandes, scheidet also Gemeinland und Privatland aus.
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Extrahierte Personennamen: Tiberius_Graccchus_Tibcnus Tiberius Sempronier_Graccchus Kornelia Scipio Scipio
Extrahierte Ortsnamen: Italien Ket- Riemenpeitsche Afrika Rom
166
Geschichte der alten Welt.
kaniens, wo ihre Zahl so anwuchs, daß sie zwei ungeschickt geführte
Legionen in die Flucht treiben konnten. Bald waren sie 40,000 Mann
stark, plünderten und brannten weit und breit und vergalten den gefan-
genen Römern die an Sklaven und Gladiatoren begangenen Grausam-
keiten in reichem Maße. Nach einander schlugen sie vier römische Heere,
aber es fehlte ihnen die Einheit einer disciplinierten Streitmacht; ein
Anführer, der Kelte Krixus, siel in einem Treffen, das er mit seinem
Heertheile angenommen hatte; der andere, der Thrakier Spartakus,
der Feldherrngabe und Einsicht besaß, versuchte seine Leute vergeblich
zur Räumung Italiens zu bewegen. Was er vorausgesehen hatte, traf
endlich ein; ein starkes, von K. Licinius Krassus vorsichtig geführ-
tes römisches Heer vernichtete den größten Theil der Sklaven mit Spar-
takus auf dem Schlachtfelde, kreuzigte die Gefangenen (6000 zwischen
Kapua und Rom) und der flüchtige Rest wurde von Pom pejus nie-
dergchauen.
8 504. Dieser Sullaner, welchem sein Meister für seine Leistungen
im Bürgerkriege den Beinamen Magnus (der Große) gegeben hatte und
dem Lepidus das Mißlingen seiner demokratischen Erhebung haupt-
70 v. Chr. sachlich verdankte, stürzte als Konsul die sullanischen Einrichtungen mit
leichter Mühe und wurde dadurch der Held des Volkes. Zum Danke
67 v Chr. erlieft er auf den Antrag des Volkstribunen Gabinius den unbeschränk-
ten Oberbefehl in dem Kriege gegen die Seeräuber; diese hat-
ten im Mittelmeere so zugenommen, daß sie ihr Unwesen nicht mehr
mit einzelnen Schiffen, sondern mit ganzen Geschwadern betrieben, in
Kilikien, Lykien und Pamphylien Städte und Schlösser besetzten, in
welchen sie ihren Raub bargen, die Insel Kreta sich gleichsam zum Bun-
desgenossen erwarben und eine Art von Seeräuberrepublik errich-
teten. Daran waren die Römer durch die gänzliche Vernachlässigung
der Seemacht selbst schuldig, und sie schritten auch erst dann zu ernst-
haften Maßregeln, als die Seeräuber die Getreidezufuhr gefährdeten,
an den Küsten Siciliens und Italiens landeten und selbst vornehme
Leute fortschleppten.
§ 505. Von 78—75 führte P. Servilius gegen die Räuber in
den Gebirgen Lykiens, Pamphyliens und Kilikiens einen Vernichtungs-
krieg und erwarb sich den Beinamen des Jsauriers; O. Metellus
68 v. Chr. unterwarf nach dreijährigem Kriege Kreta und trug seitdem den Bei-
namen „Kretikus"; aber das Meer war dadurch noch nicht gesäubert;
dicß that endlich Pompejus binnen drei Monaten; auch zerstörte er
67 v. Ch7. die Raubnester, welche seine Vorgänger übrig gelassen hatten.
§ 506. Im folgenden Jahre ließ er sich durch das Volk die Füh-
rung des Krieges gegen König Mithridates übertragen, der im
Jahre 74 wieder losgeschlagen hatte, als sich die Römer von Niko-
medeö Hl. das bythinifche Königreich vermachen ließen. Mithridates
drang bis an den Bosporus vor, schlug den Konsul Kotta bei Chal-
kedon, erlitt aber durch Lukullus bei Kyzikus eine große Nieder-
lage, welche ihn zum Rückzüge in sein Königreich Pontas nöthigte; allein
Lukullus folgte ihm, schlug ihn bei Kabira, eroberte die meisten pon-
tischen Städte und vertrieb ihn nach Armenien zu seinem Schwieger-
vater Tigranes.
§ 507. Dieser beherrschte nicht nur Armenien und Kappadokien,
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Extrahierte Personennamen: Magnus P._Servilius Kabira
Das Reich der Perser. 25
nämlich das Lager sehr eilig, ließ aber in den Zelten Lebensmittel und
Wein in Fülle zurück. Ein Heer Massageten unter Anführung des Sohnes
der Königin säumte nicht das verlassene Lager zu besetzen; sie^ fielen über
die Vorräthe her und berauschten sich in dem Weine, dessen Stärke ihnen
unbekannt mar. Kyrus hatte dies vorausgesehen, kehrte rasch zurück und
die mehrlosen Massageten wurden entweder getödtet oder, wie der Sohn der
Königin, gefangen. Die Königin aber und das Hauptheer der Massageten
war durch diesen Unfall nicht entmuthigt und siegte bald darauf in einer
großen Schlacht, in welcher Kyrus selbst den Tod fand. Nach einer Sage
ließ Tomyris der Leiche das Haupt abschlagen und in einen mit Menschen-
blut gefüllten Schlauch legen, indem sie sprach: „Nun trinke dich einmal
satt an Blut, du nimmersatter Eroberer!" Nach einer glaubhafteren Er-
zählung wurde Kyrus in der Schlacht tödtlich verwundet, sein Leichnam
jedoch von den Kriegern nach Persis zurückgebracht und bei Pasargadä in
einem Grabmale beigesetzt, das ein anderer Eroberer, Alexander der Große,
200 Jahre später besuchte. In persischer Sprache stand darauf geschrieben:
„O Mensch, ich bin Kyrus, des Kambyses Sohn, der den Persern die
Herrschaft erwarb und über Asien als König herrschte; mißgönne mir nicht
die Grabesruhe!"
Kambyses. (529—522 v. Chr.)
§. 54. Dieser Sohn und Nachfolger des Kyrus hatte den kriege-
rischen Geist seines Vaters geerbt, aber nicht dessen Großmuth und Klug-
heit; er war jähzornig und dem Weine ergeben, daher wurde er besonders
seinen Verwandten und Vertrauten durch Wuthausbrüche furchtbar. Seinen
Bruder Smerdes ließ er jedoch mit kalter Ueberlegung ermorden, denn
er glaubte, dadurch stelle er sich gegen eine Empörung sicher.
Äegyptcn erobert. (525 v. Chr.)
Zum ersten Ziele seines kriegerischen Ehrgeizes wählte Kambyses
Aegypten. Er führte sein Heer durch die Wüste der syrisch-ägyptischen Land-
enge (von Suez), wobei es die Araber mit Trinkwasser versahen, das sie
in Schläuchen auf ihren Kameelen herbeischafften. Bei Pelusium wurde
das Heer Psammetichs Iii. in einer blutigen Schlacht besiegt, er
selbst in Memphis eingeschlossen und nach kurzer Belagerung zur Ergebung
genöthigt. Kambyses behandelte ihn anfangs ehrenvoll, als er aber erfuhr,
daß er die Aegypter zur Empörung reizte, mußte der gefangene König sich
selbst den Tod geben. Hierauf entsandte Kambyses eine Heeresabtheilung
gegen die Oase Amonium (jetzt Siwah) in der libyschen Wüste; sie war
stark bevölkert und reich, denn da stand ein Tempel des Gottes Amon, das
Heiligthum der Nomadenvölker und zugleich der Markt, wohin sie die Er-
zeugnisse des inneren Afrika brachten. Daher wollte sie Kambyses aus-
plündern; allein seine Heeresabtheilung fand ihr Grab in der Wüste, da
ein Sturm sie mit Sandwirbeln verschüttete.
Kaum besser erging es dem Heere, das er gegen Meroö in Aethio-
pien führte. Es verirrte in der nubischen Wüste und litt solchen Mangel,
daß die Krieger durch das Loos bestimmten, welcher aus ihnen zur Nahrung
für seine Kameraden getödtet wurde. Kambyses brachte nur Heerestrüm-
mer zurück nach Aegypten, wo er das Volk in hellem Jubel antraf, denn
die Priester hatten einen neuen Apis gefunden, was immer ein großes
Fest war. Er glaubte aber, daß den Aegyptern sein Mißgeschick noch mehr
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Rom cine ariftofratijdjc Republik.
87
Seiten, sondern auch Sie Handwerker, Künstler, Haus- und Guts-
verwalter, Köche, Vorleser und L-chreiber waren Sklaven oder
Freigelassene, zuletzt selbst die Lehrer und Erzieher der Kinder. Diese
gebildeten Haussklaven waren meistens asiatische Griechen, und diese trugen
zur Sittenverderbniß sebr viel bei. Solche Sklaven, welche sich die Gunst
ihrer Herren zu verschassen wußten, wurden in der Regel mit der Frei-
lassung belohnt (sie wurden liberti) und gingen in die gemeine Bür-
gerschaft der Stadt Roms über, welche dadurch immer zahlreicher und
verdorbener wurde. Rom war auch der Sammelplatz für die meisten kleinen
Landbürger, welche ihre Grundstücke an die Vornehmen verkauft hatten;
überdies strömten auch aus den Städten Italiens müßige arbeitsscheue
Leute iit Nom zusammen, so daß auch dadurch die Zahl der armen
Stadtbevölkerung reißend zunahm. Zum Aufenthalte in Rom
lockten verschiedene Ursachen: 1. war dort das tägliche Brot sehr wohl-
feil, weil der Staat aus seinen Magazineil alle 2 oder 4 Wochen ein be-
stimmtes Maß Getreide an die armen Bürger um einen geringen Preis abgab.
2. Die Can didaten (candiclati, s. S. 70) spielten den armen Bürgern
manches Silberstück in die Hand, um deren Wahlstimmen zu erhalten.
3. Die vornehmen Herren suchten sich die Gunst des Volkes auch dadurch
zu erwerben, daß sie öffentliche Spiele aufführen ließen, z. B. Wa-
genwettrennen, Thierkämpfe, eigentliche Schauspiele. Das beliebteste wur-
den die Gladiatorenkämpfe oder die Fechterspiele. Gladiatoren (Fechter
mit dem Schwerte) waren entweder starke Sklaven, gewöhnlich Kriegs-
gefaugeile, welche in der Fechtkunst geübt wurden, oder verwegene Leute,
welche sich für gute Bezahlung als Gladiatoren gebrauchen ließen. Sie
fochten vor den Augen des versammelten Volkes, in zwei Partien getrennt,
auf Leben und Tod mit einander, später auch mit wilden Thieren; auch
wurde es Brauch, den wilden Thieren, welche in den Zwingern des
Amphitheaters unterhalten wurden, gemeine Verbrecher preis zu
geben. L>o erstand in Rom nach dem zweiten punischen Kriege eine ar-
beitsscheue, verwilderte Volksmasse, welche mit ihrem Geschrei: wir wol-
len Brot und Spiele! (panera et circenses!) die öffentlichen Plätze
erfüllte.
Innere Erlchnttcrnngen und auswärtige Kriege.
Die gracchischen Unruhen. (133—121 v. Chr.)
§. 42. Wohlgesinnte Staatsmänner sahen wohl ein, daß durch das
Ikeberhandnehmen einer solchen Volksmenge die Republik in Gefahr kom-
men müsse; am meisten aber nahm es sich Tiberius Gracchus zu
Herzen, welcher durch seine Mutter Cornelia ein Enkel des älteren Scipio
Africanus war. Er glaubte, das einzige Hilfsmittel sei die Wiederher-
stellung des licinischen Ackergesetzes, wodurch über Italien wieder eine
kräftige bürgerliche Landbevölkerung verbreitet werden könne; darum ließ
er sich zum Volkstribunen wählen und schlug das folgende Gesetz vor:
i) Das sämmtliche dem Staate gehörige Land wird eingezogen,
sedoch bleiben jedem der bisherigen Erbpächter 500 Jucharten und weitere
250 . für jeden herangewachsenen ^ohn; für die Auslagen, die sie auf
Gebäulichkeiten, Gräben, Bodenverbesserungen u. s. w. verwendet haben,
werden sie^ aus der Staatskasse entschädigt. 2) Das eingezogene Land
wird in Stücken zu 30 Juch arten unter römische Bürger oder ita-
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Extrahierte Personennamen: Tiberius_Gracchus Tiberius Cornelia Scipio
Extrahierte Ortsnamen: Roms Italiens Rom Schwerte Rom Italien
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Die Römer von Romulus bis Augustus.
Schonung. Sie schlugen tu dem nächsten Jahre den letzten Widerstand
der Samniten und Etrurier vollends nieder und beherrschten jetzt Italien
von der gallischen Gränze bis zur Meerenge von Sicilien.
Ver große Kampf zwischen front und Carthago oder die punischen Kriege.
Nom wird Weltmacht.
Carthago.
8- 20. Carthago lag an der nordafrikanischen Küste, in der Nähe
der heutigen Stadt Tunis und war im 9. Jahrhundert v. Chr. von ty-
rischen Auswanderern gegründet worden. Es erwuchs zu einer
großen Handelsstadt, die sich nicht mit dem Besitze ihrer Umgegend be-
gnügte, sondern nach und nach die ganze nordafrikanische Küste von
dem Meerbusen der großen Syrte bis zu den Säulen des Herkules er-
oberte, zudem einen Theil von Spanien nebst allen Inseln des west-
lich en Mittelm eeres bis Melite (Malta) unterwarf; auch des größeren
Theils von Sicilien hatte es sich bereits bemächtigt. Carthago hatte
ein viel größeres ^ ta atseinkomm en als Rom, eine große Kriegs-
flotte, eine treffliche leichte Reiterei, welche die Numidier (d. h.
Nomaden, die Hirtenstämme in Nordasrika) stellten, und zum Kriege ab-
gerichtete afrikanische Elephanten. Der größte Theil des carthagischen
Heeres waren Sold trupp en, welche in Griechenland, Gallien und
Spanien geworben wurden; den Oberbefehl führten aber immer adelige
Carthager.
Der erste Panische Krieg. (26-1—241 v. Chr.)
§. 21. Unteritalische Soldtruppen, die sich Mamertiner (Mars-
söhne) nannten, hatten sich treuloser Weise der Stadt Messene bentächtigt
und machten von da aus Raubzüge. Als sie von den Syrakusern und
Carthagern belagert wurden, riefen sie die Römer um Hilfe an, und
nach ernsthaftem Bedenken willigte der Senat endlich ein, denn wenn Messene
in die Hand der Carthager fiel, so mußten diese bald Herren der ganzen
Insel Sicilien werden. So entbrannte der erste punische Krieg (Uoenst
d. h. Phönikier hießen die Carthager wegen ihres phönikischen Ursprungs;
punisch ist gleich pönisch, phöitikisch).
Die Römer sandten ein Heer über die schmale Meerenge nach Sici-
lien, siegten in zwei Schlachten und brachten den König Hiero von
Syrakus auf ihre Seite, allein sie sahen bald ein, daß sie ohne Kriegs-
flotte die von den Carthagern besetzten Seestädte nicht zu erobern im
Stande seien. Daher bauten sie 130 Kriegsschiffe, auf welche die
unterworfenen Seestädte die Ruderer stellen mußten; die erste Probe wurde
jedoch von dieser in größter Eile gebauten Flotte nicht gut bestanden.
Da erfand der Consul Duilius die Enterhaken, vermittelst wel-
cher ein feindliches Schist von einem römischen gepackt und herangezogen
wurde, und die Enterb rücken, auf welchen die römischen Seesoldaten
auf das Verdeck des feindlichen Schiffes hinübersprangen und dort den
Kantpf mit dem Schwerte ausfochten. Duilius errang auch wirklich (260)
einen glänzenden Seesieg bei Mylä (Milazzo), aber die Hauptplätze
der Carthager, Lilybäum (Marsala) und Drepanum (Trapani), ver-
mochten die Römer nicht zu erobern.
Darum beschloßen sie (256) einen Hauptschlag. Sie rüsteten eine
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Romulus Augustus Carthago Carthago Duilius
Extrahierte Ortsnamen: Italien Sicilien Tunis Spanien Malta Sicilien Rom Nordasrika Griechenland Gallien Spanien Sicilien Syrakus